Filme

AZZURRO, 2000, von Denis Rabaglia

Der 75-jährige Giuseppe de Metrio verbrachte 30 Jahre in der Schweiz als Vorarbeiter bei der Firma Broyer. Nach seiner frühzeitigen Pensionierung kehrt er zu seiner Familie nach Apulien zurück, die während seines ganzen Aufenthaltes in der Schweiz in Italien geblieben ist. Giuseppes ganze Liebe gilt nun seiner Enkelin Carla (7 Jahre). Carla ist blind und die ganze Familie hofft auf eine Augenoperation, die dem Kind das Augenlicht schenken könnte. In Folge eines Herzinfarktes beschliesst Giuseppe in die Schweiz zurück zu kehren. Er hofft bei seinem ehemaligen Arbeitgeber Herr Broyer das für die Operation erforderliche Geld aufzutreiben, schliesslich verbindet die beiden ein altes Versprechen. Was ein kurzer Ausflug hätte sein sollen, wird sowohl für Giuseppe wie auch für Carla zu einer Reise, wie sie es sich nie zu erträumen gewagt hätten…

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LEO Sonnyboy, 1989, von Rolf Lyssy

Der Lokführer Leo (Mathias Gnädiger) ist Junggeselle aus Passion. Um seinem verheirateten Freund Adrian (Christian Kohlund) einen Gefallen zu tun, ehelicht er zum Schein dessen Geliebte Apia. Nur so kann das thailändische Go-Go-Girl in der Schweiz bleiben. Als Leo sich, zum Ärger von Adrian, tatsächlich in die junge Frau verliebt, stehen bald ein paar Gestalten aus dem ‚Milieu‘ vor seiner Tür.

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LIEBESERKLÄRUNG, 1988, von Ursula Bischof, Georg Janett und Edi Hubschmid

Kurzinhalt:

Die Liebe – sie versetzt Berge oder zündet Wasser an. Sie lässt Herzen höher schlagen und Väter um ihre Töchter zittern. Und sie ist der Motor des Lebens und seiner Geschichten. Im Laufe der Zeit ändert sie aber ihr Gesicht: Verbote und Bräuche kommen und gehen. Die Darstellung der Liebe im Schweizer Film der 70 Jahre, zwischen 1917 bis 1987, und die Veränderung ihres Ausdrucks, erzählt anhand von Ausschnitten. Nicht die Vollständigkeit, sondern das Spiegelbild der jeweiligen Epochen war für die Gestaltung des Films bestimmend.

Ein Film, der die 130 ausdrucksstärksten Liebesszenen aus Schweizer Spielfilmen zeigt, in einer Montage, die die Ausschnitte zueinander in Beziehung setzt und in einen Kontext stellt. Ein Kompilationsfilm, der Aufschluss gibt über unsere Empfindungen und über unser Land, eine Aufarbeitung von Kulturgut, ein Stück Filmgeschichte. Ein Film, der nicht als wissenschaftlich soziologische Abhandlung konzipiert ist, sondern sich zur Aufgabe gemacht hat, das kulturelle Erbe des Schweizer Kinofilms anhand des Themas „Liebe im Film“ zu erforschen und dies einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Der Montagefilm war offizieller Beitrag zum Europäischen Film- und Fernsehjahr 1989 und hatte seine Premiere auf der Piazza in Locarno 1988. Der Filmkommentar stammt von Niklaus Meienberg, gesprochen von Hannes Schmidhauser (auf französisch von Jean-Luc Bideau).

 

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GLUT, 1983, von Thomas Koerfer

1944: In Europa herrscht das Nazi-Regime. GLUT erzählt einen wichtigen Lebensabschnitt des Kindes Andres Korb. Vor seinem Vater, dem rücksichtslos handelnden Waffenfabrikanten François Korb, fürchtet sich Andres. Der Rüstungsindustrielle Korb exportiert im grossen Stil Waffen an das Dritte Reich, derweil die gelangweilte Gattin sich mit dem Schwager verlustiert. In das herrschaftliche Haus kommt das polnische Flüchtlingsmädchen Anna, als langersehnte Spielgefährtin für den einsamen Sohn Andres. Jahre später werden die beiden ein ungleiches Liebespaar. Doch vorerst gilt es, während des Besuchs des Generals, einem polnischen Internierten waghalsig zur Flucht zu verhelfen. Der geliebte Grossvater riskiert für den Plan der Kinder sein Leben.

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YOL, 1982, von Yilmaz Güney

Die Schicksale von fünf türkischen Häftlingen, die während eines einwöchigen Urlaubs ihr Land als universelles Gefängnis erleben, in dem die Menschen von politischer Repression, sozialen Zwängen und religiösem Traditionalismus an ihrer individuellen Entfaltung gehindert und in fatale Abhängigkeiten getrieben werden. Der teilweise heimlich in der Türkei gedrehte Film wurde im Schweizer Exil fertiggestellt und fesselt durch die Wucht seiner Bilder, die nahezu naive Einfachheit seiner allegorischen Filmsprache und sein profundes Einfühlungsvermögen in Personen, Landschaften und Milieus. Ein politisch wie menschlich aufrüttelndes Epos, frei von falschem Pathos und ohne die Absicht billiger Denunziation.

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